Naturwaldreservat Uaul Prau Nausch
Das Waldreservat soll Heimat für seltene Tier- und Pflanzenarten bieten und als Anschauungsobjekt dienen, an dem die natürliche Entwicklung von Gebirgswäldern beobachtet und erforscht werden kann. Den Bewohnern und Besuchern der Region soll das Waldreservat einen einzigartigen Erholungsraum und interessante Einblicke in das Waldleben bieten.
Uaul Prau Nausch – ein Urwald?
«Uaul» ist das romanische Wort für «Wald». «Prau Nausch» steht für «schlechte Wiese». Die Ortsbezeichnung erzählt noch heute davon, dass dieses Waldgebiet früher beweidet wurde. Allerdings muss es sich um eine armselige Weide gehandelt haben, wo nur noch Ziegen etwas zu fressen fanden.
Der Uaul Prau Nausch wurde bis ins Jahr 2003 auch forstwirtschaftlich genutzt. Aufgrund der fehlenden Waldstrasse waren die Holznutzungen aber seit jeher klein und konzentrierten sich auf die Beseitigung von Bäumen, die vom Borkenkäfer befallen wurden. In den vergangenen 40 Jahren wurden im ganzen Gebiet des Waldreservats im Durchschnitt lediglich 50m3 Holz pro Jahr geschlagen. Der letzte Holzschlag im Jahr 2003 erntete 160m3 Holz, die per Helikopter abtransportiert werden mussten. Früher wurde das Holz mit der Reistmethode aus dem Wald gebracht. Dabei liessen die Waldarbeiter die gefällten Stämme im Winter auf dem Schnee in bestimmten Bahnen ins Tal hinunterrutschen.
Der Uaul Prau Nausch hat eine lange Geschichte der menschlichen Nutzung hinter sich. Einem «Urwald» im engeren Sinne entspricht er darum nicht. Wenn die Nutzung des Waldes langfristig unterbleibt, werden sich in einigen Jahrzehnten bis Jahrhunderten aber urwaldähnliche Waldbilder beobachten lassen. Der Uaul Prau Nausch ist «auf dem Weg zum Urwald.»