Lantsch
09.03.2021

Ein Kompromiss für Biathlon und Auerhuhn

Die geplante Rollskipiste der Biathlon Arena Lenzerheide wird redimensioniert und optimiert. Die Störungen für das Auerwild werden damit minimiert und der Moorschutz ist gewährleistet. Darauf haben sich die Umweltorganisationen mit der Gemeinde Lantsch/Lenz geeinigt, nachdem sie zuvor beim Verwaltungsgericht Beschwerde gegen die Ortsplanungsrevision eingereicht hatten.

Aktuell liegt das BAB-Gesuch der Gemeinde Lantsch/Lenz zur Erweiterung der Rollskibahn bei der Biathlon Arena Lenzerheide öffentlich auf. Dieses Gesuch basiert auf einer Einigung zwischen den Umweltorganisationen WWF und Pro Natura mit der Gemeinde Lantsch/Lenz. Für die Umweltorganisationen ist entscheidend, dass auf den Bau der Südschlaufe verzichtet wird. Dieser mit Lichtungen durchsetzte Wald westlich der Schiessanlage ist ein Lebensraum für Auerhühner und eine wichtige Verbindung zwischen zwei Kernlebensräumen des Auer-wildes. Die Störung dieses Gebietes hätte die gesamte Auerwildpopulation im Gebiet Lenzerheide-Brienz stark schwächen können.
Für die verbleibenden umfangreichen Rodungen im Gebiet Bual werden verschiedene Er-satzmassnahmen zu Gunsten des Auerwildes umgesetzt. Das Gebiet Bovas östlich der Kantonsstrasse scheidet die Gemeinde als Sonderwaldreservat aus. Hier und im Gebiet der gestrichenen Südschlaufe werden ökologische Strukturen gefördert, um die Auerhuhnpopulation im Gebiet zu stärken. Die Gemeinde wird ausserdem ein Wildschutzkonzept zusammen mit dem kantonalen Amt für Jagd und Fischerei für das Gemeindegebiet erarbeiten mit dem Ziel, wichtige Wildeinstandsgebiete vor Störungen durch touristische Nutzungen zu schützen.
Beim Bau und Betrieb der Rollskibahn muss auch der Moorschutz gewährleistet sein. Um die Flachmoore herum werden Pufferzonen ausgeschieden. Bei Veranstaltungen im Sommer darf das Publikum sich ausserdem nur im Arenabereich aufhalten, um Trittschäden in den Mooren zu verhindern. Heute beeinträchtigte Moore werden zudem wieder vernässt und auf-gewertet.
Der Bau der redimensionierten Rollskibahn erfordert nach wie vor umfangreiche Rodungen und landschaftliche Eingriffe im Gebiet Bual. Der ausgehandelte Kompromiss berücksichtigt aber sowohl die Interessen des Sports wie auch den Arten- und Biotopschutz.

Weitere Informationen:
Anita Mazzetta, Geschäftsleiterin WWF Graubünden, 081 250 23 00, 076 500 48 18
Armando Lenz, Geschäftsführer Pro Natura Graubünden, 081 253 56 44