Naturzentrum Torre Belvedere Pro Natura

Naturzentrum Torre Belvedere

Der Torre Belvedere oder «al Castel» wie die Bergeller sagen, steht zuoberst auf dem Felsriegel im Gletschertopfreservat Maloja, bei dem das Gelände vom Oberengadin her 350 Meter tief ins Val Bregaglia abfällt.

Der Torre Belvedere wurde als Teil der Privatresidenz Schloss Belvedere von Graf Camille Frédéric Maximilian de Renesse aus Belgien ab 1882 erbaut. Der Traum des Grafen von einer Alpenresidenz für die europäische Aristokratie in Maloja erfüllte sich jedoch nicht. Ihm ging schon bald nach Baubeginn das Geld aus und das Schloss wurde erst nach seinem Tod halbwegs fertiggestellt, so dass der Graf nie in der Residenz wohnte.
Der Torre Belvedere bleibt eines der Wahrzeichen des futuristischen Projektes des Grafen Renesse — neben dem Hotel Palace, dem Hotel Schweizerhaus, dem Segantinihaus und einigen weiteren Gebäuden —, das Malojas Entwicklung bestimmte.

Nach der Nutzung des Schlosses als Hotel und später als Bildungsinstitut blieb nach einem Brand nur der Turm stehen, der Anbau musste weitgehend abgetragen werden. Die Stallungen nebenan sind heute nur noch als Ruinen erhalten.
1953 konnte Pro Natura den Turm zusammen mit dem umliegenden Bergföhrenwald und den Gletschertöpfen erwerben und das Naturschutzgebiet errichten. Heute ist der Turm eines der Naturzentren der Schweiz und steht für alle offen. Von der Plattform auf dem Turm bietet sich eine atemberaubende Aussicht ins Engadin und ins Val Bregaglia.

Auf dem obersten Stockwerk des Turmes wurde in diesem Jahr ein letztes Mal die Ausstellung «Landschaftsgeschichte Maloja» gezeigt. Nun ist die Ausstellung weitergezogen - nach Casaccia und ins Salecina, Maloja. Auf den drei unteren Etagen konnte in diesem Jahr (2023) die Ausstellung "Hermelin woher - wohin?" besucht werden. Sie widmet sich dem Strukturverlust in der Kulturlandschaft.

Im Juni 2024 planen wir ein ganz neues Umweltbildungsangebot im Torre Belvedere zu eröffnen, das sich der Biodiversität in den Alpen widmen wird.